Gutachterverfahren Hafen Leipzig

Seit dem 19. Jahrhundert gibt es Überlegungen zur Anbindung Leipzigs an die großen deutschen Wasserstraßen. Der Industriepionier Karl Heine erwog bereits einen Kanalbau bis zur Saale. In den 1930er Jahren wurde das Projekt als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme erneut aufgegriffen und kriegsbedingt nur teilweise realisiert. Seitdem fristet der Elster-Saale-Kanal ein Schattendasein, lediglich der zur Hälfte fertig gestellte Lindenauer Hafen mit seinen markanten Speicherbauten wird gewerblich genutzt. Während der Olympiabewerbung Leipzigs wurde der Hafen als Standort für das Olympische Dorf gehandelt und zum Teil beräumt. Aufgrund seiner perspektivischen Bedeutung im Leipziger Gewässernetz sollten in einem Gutachterverfahren Ideen zur künftigen Funktion und Gestaltung des Hafens und seiner Umgebung entwickelt werden, sowie zur Verknüpfung mit angrenzenden Stadtteilen. Hauptfunktion wird ein Bootshafen mit Service- und Freizeiteinrichtungen. Der Vorschlag unserer Bürogemeinschaft ging dabei von der Nutzung des leer stehenden nördlichen Speichers und einer Promenade entlang des Hafenbeckens aus. Die bestehende Silhouette sollte außerdem durch gemischt genutzte neue Speicher ergänzt werden.

Auftraggeber: Stadt Leipzig – Stadtplanungsamt
Bearbeitung: 2008
Kooperation: Spiel.Raum.Planung und Hobusch+Kuppardt Architekten