Mediationsverfahren zur Umgestaltung Nordhäuser Straße in Erfurt

Die Nordhäuser Straße als wichtige innerstädtische Verkehrsader Erfurts wies erheblich Mängel in der Gestaltung auf und sollte auch mit Blick auf die anstehende BUGA durch eine Umgestaltung aufgewertet werden. 2010 wurde daraufhin eine Umgestaltungslösung durch die Stadt Erfurt verfolgt und ohne rechtzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit konkretisiert. Nach der Beschlussfassung kam es jedoch zu massiver Kritik. Vor diesem Hintergrund war die Planung ohne weitere Interessen-abwägung nicht im Konsens mehr umsetzbar.
Mit dem Ziel, unter Einbeziehung der Politik, der Anlieger, verschiedensten betroffenen Akteuren und Verbänden Lösungen zur Beilegung des Konfliktes zu suchen und eine breit getragene Lösung vorzuschlagen, wurde durch StadtLabor ein Mediations- und Vermittlungsverfahren durchgeführt. Es fanden insgesamt 25 Einzelgespräche, 14 Beratungen in der Verwaltung, 7 Runde Tische mit 25 Teilnehmern aus der Verwaltung und Öffentlichkeit sowie 3 Diskussionen im Verkehrs- und Bauausschuss statt. Im Laufe des Verfahrens wurden zahlreiche verkehrliche, gestalterische und rechtliche Belange diskutiert, ebenso Betroffenheiten der Anlieger. Schrittweise entstand so ein Vorschlag, der sich im Unterschied zur bisherigen Planung stark an den bestehenden Grundstücksgrenzen orientiert und die Gleisanlagen der EVAG unberührt lässt. Die gemeinsam erarbeitete Lösung zur bestandsorientierten Variante fand nunmehr einen breiten Konsens in der Stadtgesellschaft und liegt aktuell dem Stadtrat zur Beschlussfassung vor.

Auftraggeber: Stadt Erfurt – Amt für Stadtentwicklung und Stadtplanung
Bearbeitung: 2015-2016